Chronik

altes landschaftsfoto zillertal

Anfänge der Gemeinde Uderns

Der angeführte Artikel wurde vom Ortschronisten für die Zillertaler Zeitung verfasst und umreist die Anfänge der Besiedlungsgeschichte lediglich in groben Zügen (unten beigefügt der Zeitungsausschnitt).

 

Anfänge der Gemeinde Uderns

Die erste urkundliche Erwähnung von Uderns stammt aus dem Jahre 933, in diesem Schriftstück übergaben, ein uns nicht weiter Bekannter Erich und seine Frau Wolalind, einen Ort in Bayern an den Salzburger Erzbischof und erhielten dafür im Tausch eine Hube (Hoffläche) in Uderns (Udarnes). Hervorzuheben ist, dass es sich dabei um die drittälteste Erwähnung einer Ortschaft im Zillertal handelt. Früher genannt werden nur Zillertal (Cilarestal) 889, Finsing (Funzina) 927 und Schlitters (Slitteres) 931. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Ort bereits in der Urnenfelderzeit, die sich von ca. 1200 bis 800 vor Christus einordnen lässt, besiedelt war. Untermauert wird dies durch Funde im benachbarten Gebiet von Fügen, bei der ein Urnen Gräberfeld freigelegt wurde. Sowie die Namensherkunft von Uderns, die auf einen vorrömischen Ursprung hindeutet. 1282 wurde das Gericht Rotthenburg (Buch i. T.), zu dem auch Uderns gehörte, der Grafschaft Tirol einverleibt. Die sogenannte Schranne von Uderns, ein Verwaltungssprengel des Gerichtes Rotthenburg, umfasste die Hauptmannschaften von Uderns und Ried i. Z., sowie den Widum und den Gasthof Hoppeter in der Gemeinde Fügen, Teile des Pankratzberges zu dem 8 Güter und 5 Söllhäuser gehörten und fünf Güter am Fügenberg. Kirchlich war die Gemeinde der Pfarre Fügen unterstellt, obwohl bereits 1391 die Weihe eines Kirchenbaus belegt ist. Erst im Jahre 1788 kam es zur Loslösung von der Filialkirche und zur Errichtung der Kaplanei Uderns, 1891 die Erhebung zur Pfarre. Das 1983 vom Land Tirol verliehene Gemeindewappen gibt symbolisch die geschichtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen der Gemeinde, die wesentlich zur Entstehung beitrugen, wieder. In Rot zeigt es ein schräg nach links gerichtetes silbernes Hufeisen mit nach oben gekehrten Stolle. Die Farben der Gemeindefahne sind Weiß-Rot. Das Hufeisen im Wappen versinnbildlicht die Landwirtschaft und die Eisenverarbeitung. Sie haben in früheren Jahrhunderten das wirtschaftliche Leben entscheidend geprägt. Die Fahnenfarben Weiß und Rot weisen darauf hin, dass Uderns als einer der wenigen Orte des Zillertals stets zu Tirol gehört hat. 

Uderns am 23.01.2021 / Ortschronist Michael Rainer

 

 

Anfänge der Gemeinde Uderns 

Das Zillertaler Getäfel und sein "Rätsel"

Das Zillertaler Getäfel und sein „Rätsel“

Im Zuge der Präsentation der Täfelung im Heimatmuseum Fügen, entspann sich eine rege Diskussion über die Herkunft und den Schöpfer des Kunstwerks. Da es jedoch keine gesicherten, sondern nur vage Anhaltspunkte zu diesen offenen Fragen gibt, bemühte sich die Ortschronik Uderns den Sachverhalt aufzuklären. Unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Quellen, wurde versucht den Schöpfer sowie den einstigen Aufstellungsort anhand der vorliegenden Fakten zu erheben. Ob der tatsächliche Sachverhalt dadurch wirklich klargelegt wurde, mag die zukünftige Forschung entscheiden. Für die vielen Stunden die zur Recherche notwendig waren, möchte ich mich bei Achim Scherzer bedanken, der mir bei allen Nachforschungen eine tatkräftige Unterstützung war. Im Anhang dieses Artikels finden sich Fotos und Zeitungsberichte die dem nicht eingeweihten Leser einen Einblick in dieses Thema geben sollen.

 Getäfel



Getäfel

Foto Heimatmuseum Fügen


Zeitungsartikel / Zillertaler Zeitung vom 04.03.2021

Rätsel um das Zillertaler Getäfel gelöst?

Unter Zuhilfenahme des vorhandenen Quellenmaterials, war einem Team der Ortschronik Uderns, eine durchaus befriedigende Klärung der Herkunft bzw. des Aufstellungsortes möglich. So benannte Dr. Josef Ringler, von 1932- 1959 Direktor des Tiroler Volkskunstmuseums, den aus Uderns/Finsing stammenden Tischler, Maler und Bildhauer Matthäus Dengg, als vermeintlichen Schöpfer, der um 1800 oder etwas früher entstandenen Täfelung. Laut Ringler waren die biblischen Motive, der Stil und die frische bunte Farbigkeit geradezu charakteristisch für Dengg (Tiroler Heimatblätter: 1953 Heft 7/12, S 103-105). Zu bemerken ist dabei, dass die drei Töchter von Dengg ihm bei den Malerarbeiten zur Hand gingen und auch eigenständig arbeiteten. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sie an den künstlerischen Arbeiten der Ur-Täfelung beteiligt waren, da sie erst zwischen 1812 u. 1817 geboren wurden (Tiroler Heimatblätter: 1929 Heft 7/4, S. 115-117). Auch beim Ankauf der Täfelung Mitte der neunziger Jahre, wurde Matthäus Dengg als Schöpfer nicht angezweifelt. So erschien dazu am 05.12.1995 ein Artikel in der Tiroler Tageszeitung, mit Billigung des damaligen Direktors des Volkskunstmuseum, Prof. Hans Gschnitzer. Aufgrund der Tatsache, dass zwei namhafte Experten, die ausgezeichnete Kenntnis über die Tiroler Volkskunst hatten, dürfte der Urheber der Täfelung festsehen. Der Herkunftsort der Täfelung wurde beim Verkauf 1911, durch den Leiter des Vereins u. Volkskundemuseums Wien Prof. Dr. Michael Haberlandt, dargelegt. Da er selber als potenzieller Käufer auftrat ist davon auszugehen, dass er durch die Verkäufer, die aus Innsbruck stammenden Kunsthändler Colli, den Herkunftsort erfahren hat. Laut seiner Aussage stammt die Täfelung aus einem Holzhaus in der Nähe von Kaltenbach das in einer Höhe von 2500ft = ca. 760m lag und Riedheim genannt wurde (Bulletin of the Pennsylvania Museum: Oktober 1912 „An old Interior from the Austrian Tyrol“). Ein Vergleich mit diesen Angaben und den Hofnahmen am Aschauer sowie am Kaltenbacher Emberg, lassen nun zwei Herkunftsorte für möglich erscheinen, nämlich die Höfe Ried (Gemeinde Aschau) und Riedl auch als Riedal bezeichnet (Gemeinde Kaltenbach). Wobei dem Hof Ried, aufgrund der passenderen Bestimmungsmerkmale, der Vorzug gegeben werden sollte.

Uderns am 21.02.2021 / Ortschronist Michael Rainer

Getäfel

Zillertaler Getäfel

Zillertler Juwel heimgekehrt


Die Kunigmühle

Die Kunigmühle

 

Lediglich die Grundmauern zeugen noch von der einstigen Existenz der Kunigmühle, ein nur noch wenigen Einheimischen bekannter Platz, der aber über Jahrhunderte für die Lebensmittelnahversorgung der lokalen Bevölkerung von einiger Bedeutung war.

Darüber hinaus stellte die Mühle auch eine Grenzmarkierung dar, die nicht nur Gemeinden, sondern auch das Land bzw. den Staat Salzburg vom Land Tirol, das zum Hause Habsburg gehörte, trennte.

Grundmauern Mühle

Grundmauern der Mühle                                                                                     Foto: Michael Rainer


Die Mühle

Im Finsinggrund am Bach gelegen, ist der Platz, an dem sich die Mühle befand, über einen Steig vom Kunighof her zugänglich. Früher gelangte man auch vom alten Maschinenhaus der TIWAG (heute Bereich Geschiebesperre), dem linken Ufer des Finsingbaches ca. 10 Gehminuten folgend, über einen Saumpfad dorthin. Aufgrund starker Hangrutschungen ist dieser Pfad aber nur noch in

kurzen Teilstrecken vorhanden, seine Trasse im Gelände aber immer noch zu erkennen.

Standort Mühle

Standort der Kunigmühle                                                                                    Foto: Michael Rainer

 

 

Auffällig ist der gut gewählte Standort der Mühle, der die Bachbiegung oberhalb des Platzes ausnützt, durch die das Wasser vom Grundstück weggelenkt wird und damit verhindert, dass die reißende Strömung das Ufer abträgt. 

Das Grundstück, auf dem sich die Mühle befand, ist ungefähr 560 m² groß und ist heute mit der Parzellennummer 1323 versehen. Auch dürfte bachabwärts, ca. zwanzig Meter von der Mühle entfernt, ein Nebengebäude gestanden haben, wie aufgrund von sichtbaren Resten einer niederen Steinmauer vermutet werden kann.

Möglicherweise handelte es sich dabei um einen Lagerschuppen oder einen Unterstand für Saumpferde.

Bachbiegung vor der Mühle

Bachbiegung vor der Mühle                                                                                Foto: Michael Rainer

 

 

Wann die Mühle errichtet wurde, ist nicht bekannt. Ihren Namen hat sie jedoch vom Kunighof erhalten, dem sie lange Zeit zugehörig war.

Kunig Mühle

Fügen und Fügenberg S. 374; Mair Hans, Univ. Verl. Wagner, 1971


Im Steuerkataster von 1776 der Hauptmannschaft (Gemeinde) Ried i. Z., zu der der Kunighof und die Mühle bis 1904 gehörten, ist unter dem Eintrag des Neyhaus oder Kogler Lechn (Lehen) wie Kunig damals genannt wurde, auch die „Hauß- und Mueßmühlsgerechtigkeit mit zwey umgehenden Stainen“ unter der Hausnummer 69 angeführt. Für die Mußmühlgerechtigtkeit, die man heute als Gewerbeabgabe bezeichnen würde, war dem Schloss Rottenburg eine Gebühr zu entrichten. Zu erwähnen ist dazu auch, dass das „Kunigische“ wie dieses Gebiet am Pankrazberg auch genannt wird, ein Teil des Gerichtssprengels der Schranne von Uderns war und somit dem Gericht Rottenburg, das seit 1282 zu Tirol gehörte, verwaltungsmäßig unterstand.

Auszug Steuerkataster

Auszug aus dem Steuerkataster TLA (16 -31) Ried 1776


Da es aufgrund des Standortes der Mühle nicht möglich war, dass das Mühlrad direkt durch das Wasser des Finsingbaches angetrieben wurde, dürfte die Wasserzufuhr über ein künstliches Gerinne welches vermutlich aus Holz bestand und ca. 40 Meter bachaufwärts an der rechten Uferseite begann, erfolgt sein. Auf der Katastermappe von 1855 lässt sich das Mühlrad sowie der Verlauf des Gerinnes, am Felsen hinter dem Gebäude, gut erkennen (siehe Abbildung unten).

Lage der Mühle

Lage der Kunigmühle                    Auszug aus der Urmappe des Franziszäischen Katasters 1855

 

Die Grenzmarkierung

Wie oben im Auszug der Urmappe bezeichnet, liegt laut Beschreibung der Salz-burger Grenz-Kommission von 1798, die unter der Leitung von Johann v. Klein-mayr stand, die Grenzmarkierung „LXXXX. Nr. 22 am Finsingbach beim Gerenne der Königsmühle zwischen zwei großen Steinen“. An dieser Stelle lässt sich der heute noch aktive Grenzpunkt, der mit einem in den Stein gemeißelten Kreuz, aber nun mit der Nummer 24 bezeichnet ist, finden. Die eigentliche Bedeutung dieser Markierung wird erst bewusst, wenn man sich vor Augen hält, dass hier bis 1805 eine Staatsgrenze verlief und dann noch nach der Eingliederung des Staates Salzburg in das Habsburgerreich bis 1816 eine Landesgrenze. Erst mit der Vereinigung des gesamten Zillertals mit Tirol begrenzte die Markierung nur mehr die Gemeindegebiete von Fügenberg und Uderns. 

(siehe dazu auch Artikel, erste und zweite Staatsgrenzen Begehung)

Lage der Grenzmarkierungen

Lage der Grenzmarkierung                                                                                   Foto: Michael Rainer

Detail Grenzmarkierung

Detail Grenzmarkierung                                                                                        Foto: Michael Rainer


Der Steg

Ursprünglich dürfte der Steg zur Erleichterung der Wartung und zur Regulierung der Wasserzufuhr des Gerinnes angelegt worden sein. Wie bereits oben erwähnt, lag der Einlauf des Gerinnes auf der rechten Bachseite 

ca. 40 Meter oberhalb der Mühle, was die Überquerung des Baches notwendig machte. 

Lage des Steges

Lage des Steges                                                                                                        Foto: Michel Rainer


Wie von Einheimischen berichtet wurde, dürfte der Pfad und auch der Steg noch bis Anfang der Siebzigerjahre intakt gewesen sein, da er zur Kontrolle bzw. Instandhaltung der TIWAG Kraftwerkseinrichtungen genützt wurde.

 Beschreibung

Fügen und Fügenberg S 23; Mair Hans, Univ. Verl. Wagner, 1971


Schlussbemerkung

Am Ende des Artikels möchte ich noch darauf hinweisen, dass auch die lokale Geschichte große historische Zusammenhänge sichtbar machen kann, indem vermeintlich unbedeutende Themen aufgearbeitet werden. 

Auch in diesem Bericht stecken viele Stunden der Recherche. Daher darf ich mich bei allen Unterstützern, besonders aber bei Achim Scherzer, recht herzlich dafür bedanken. 

 

Der Ortschronist von Uderns im November 2024

Michael Rainer

Erste Grenzbegehung

Erste Grenzbegehung am Samstag den 20. August 2016

 

In diesem ersten Teil der Begehung wurde die nördliche Grenze der Schranne von Uderns erkundet und der interessierten Dorfbevölkerung, die politischen und geographischen Gegebenheiten vorgestellt. Mit ca. zwanzig Teilnehmern startete die Exkursion beim Gasthof Gießenbach, wanderte entlang der Grenze nach Kleinboden und von da auf den Pankratzberg. Beim „Mandler“ wurde nach dreistündiger Tour eine Rast eingelegt (siehe Foto). Von dort aus ging es weiter zur Finsingbach Geschiebesperre in Kleinboden, wo die Begehung ihr Ende nahm. Im nachstehenden Teil dieses Artikels findet sich die verwendete Karte des Rattenberger Rezesses von 1690, die die Grundlage zur Begehung bildete, sowie die Erläuterung der politischen Verhältnisse.

Jause

Rast beim „Mandler“ am Pankratzberg


Grenzbegehung

  Einladung zur Grenzbegehung / Postsendung 


Einführung zur Grenzbegehung

 

Aus Anlass des 200-Jahrjubiläums „Das gesamte Zillertal bei Tirol“ sollte mit der Begehung der nördlichen Grenzen der Schranne von Uderns an einen bereits in Vergessenheit geratenen Abschnitt der Geschichte erinnert werden.

Die sogenannte Schranne von Uderns war ein Sprengel des Gerichtes Rotthenburg, das seit 1282 zur Grafschaft Tirol gehörte und vollständig umschlossen vom Gebiet des Salzburger Fürstbischofs war. Dieser hatte nicht nur die religiöse, sondern auch die politische Macht inne. 

Das Gebiet der Schranne von Uderns umfasste die Hauptmannschaften (Gemeinden) von Uderns und Ried i. Z., sowie den Widum und den Gasthof Hoppeter in der Gemeinde Fügen. Teile der Gemeinde Fügenberg das sogenannte „Kunigische“ das aus 8 Gütern und 5 Söllhäusern besteht, die bis heute zur Pfarre Uderns gehören,  sowie fünf Gütern am Pankratzberg, namentlich Gansler, Nellenberg , Stürzer Ober und Untergäns.

Aufgrund der Tatsache, dass hier die Interessen zweier „Staaten“ aufeinandertrafen, kam es bis zur Vereinigung des gesamten Zillertals mit Tirol 1816 immer wieder zu Grenz- bzw. Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Landesfürsten. Die für die Begehung zu Grunde gelegte Karte von 1690 (TLA Karten und Pläne 366/1) zeigt in Bild und Schrift den damalige Grenzverlauf in allen Einzelheiten auf.

 

Verfasst durch den Ortschronisten

Michael Rainer im August 2016

 

 

Kartenbeschreibung (TLA K. u. P. 366/1)

 

Uderns, Finsing, Kleinboden und das Tiroler Gebiet am Pankrazberg

 

  2.      Der Ziller, welcher von Mittag

           gegen Mitternacht fließet

  5.      Die Landstraßen

28.      Der Eusseriste Seepach Kopf

29.      Der Seepach

30.      Die Finsing Achen

31.      Kolramb

32.      Die Mändler Walder

33.      Die Thäller

34.      Orth des Hochmosers Gatterseil

          (Zaungatter, das die Grenze    

            markierte)

35.      Zaun, nach welchen hinab das 

          Schrannenmarch gehet und das 

           nechst dabei ligente Stückh mit T 

           bemerckhter Tyrol einschlisset

36.      Ain Martersäul und ein Zaunlaag  

37.      In Seepach

38.      Finsingpach

40.      Das Eisen-Schmölzwerch auf 

           dem Clainpoden

41.      Ain Haus und Schmidten 

          (Hackenschmied)

42.      Ain Hausmihl, Schmidten und 

          Gärtel (Brückenschmied)

43.      Die Sag und Hauß an der Finsing 

          (Tischler)

 

44.      Die Finsing Pruggen, so über  

           den Ziller gehet (Schöffstallbrücke)     

45.      Die Kohlprugg 

46.      Das Dorf Uderns

 

Gebiet der Schranne Uderns am Fügenberg

 

56.      Tyrolisches Grundguth zu 

           Obergenß

57.      Zu Untergenß

58.      Zu Stürzer

59.      Das Hauß Nellenperg

60.      Die drey Ställ (Gansler)

 

Ried i. Z. 

 

24.      Riedpach

49.      Groß Ried     

50.      Clain Ried

 

Anmerkung: 

Die Schreibweise wurde von der Originalkarte übernommen.

In Klammer stehende Begriffe sind zum leichteren Verständnis eingefügt worden. Die Zahlen in weißer Schrift wurden aus Gründen der besseren Lesbarkeit eingefügt und stimmen mit denen der Originalkarte überein, die rote Strichlinie verdeutlicht den Grenzverlauf. Die Karte TLA K. u. P. 366/1 ist nur in diesen Teilen wiedergegeben, die für das Thema der Begehung relevant waren. 

Grenzen der Schranne Uderns von 1690

Zweite Grenzbegehung

Zweite Grenzbegehung  18. bis 19. August 2018

 

In diesem zweiten Teil der Begehung, wurden Teile der südlichen und die westliche Grenze der Schranne von Uderns erkundet. Auf den Spuren der Salzburger Grenz Kommission von 1798, die unter der Leitung von Johann v. Kleinmayr stand, folgte die Exkursion des für die Schranne von Uderns relevanten Verlaufes. Die neun Teilnehmer überwanden dabei in zwei aufeinander folgenden Tagen circa 2200 Höhenmeter, auf einer Strecke von 

25 Kilometern. 

Im nachstehenden Teil dieses Artikels findet sich die Streckenbeschreibung der Salzburger Grenz Kommission von 1798, die Beschreibung der Teilstrecken der Grenzbegehung, Fotos von der Wanderung, sowie die verwendete Karte des Rattenberger Rezesses von 1690. Zum besseren Verständnis der geschichtlichen Zusammenhänge sollte der Artikel „Erste Grenzbegehung 20.08.2016“ berücksichtigt werden.

 

 

Streckenbeschreibung der Salzburger Grenzkommission:

 

Markierungspunkte an der 

GRENZE ZWISCHEN DEN PFLEGGERICHTEN ZELL UND ROTHENBURG 1798

 

LVIII. Grubach oder sogenannte Wimpach-Lacke 

LIX. Riedbach 

Streckenbeschreibung

Markierungspunkte an der 

GRENZE ZWISCHEN DEM PFLEGGERICHT FÜGEN UND DER ALPE SIDAN DES PFLEGERITS ZELL, METZEN UND PIGNEIDERKAR 1798

 

LXXXIII. Alpe Pfunds 

LXXXIV Marchkopf oder Kreuzjoch 

LXXXV. Rettenwandkopf  

LXXXVI. Thanter oder Thurjoch 

LXXXVII. Seebachkopf 

LXXXIX. Nr. 20 am sogenannten Platjöchl 

LXXXIX. Nr. 21 oberhalb des Schlagkohlwegs bei der Platriese  

LXXXX. Nr. 22 am Finsingbach beim Gerenne der Königsmühle zwischen zwei großen Steinen 

XCL. Finsingbach 

Karten

Karten und Beschreibung wurden aus dem Buch, Das Zillertal „so sehr durchkeuzet und vermischt“ übernommen.


Teilstrecke erster Tag:

  • Ausgangspunkt, Hubertus Kapelle (Schigebiet Hochzillertal / ca. 1740m)
  • Hochalm 
  • Wimbachkopf (2442m) 
  • Christallhütte (Mittagsrast mit Vortrag von Hans-Peter Rieser über das       

           Zollgesetz von 1786)

  • Grad
  • Wetterkreuzspitze (2256m)
  • Endpunkt, Durrjoch (1635m) 
  • Krötzing (Abendessen und Übernachtung)


Teilstrecke erster Tag

        Karte der Teilstrecke erster Tag

 

Teilstrecke zweiter Tag:

  • Ausgangspunkt, Krötzing (Frühstück)
  • Durrjoch (1635m)
  • Seebachkopf
  • Platjöchl (Begutachtung der historischen Grenzsteine)
  • Seebach
  • Kupfnerberg
  • Uderns

 Teilstrecke zweiter Tag

      Karte Teilstrecke zweiter Tag

 

Hochalm

Hochalm 


Speichersee

Querfeldein zum Wimbachkopf (im Hintergrund der Speichersee des Schigebietes Hohzillertal)


Wimbachkopf

Wimbachkopf (im Hintergrund der Marchkopf)


Christallhütte

Christallhütte (im Hintergrund der Wimbachkopf)


Richtung Wetterkreuzspitze

Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze


Richtung Wetterkreuzspitze

Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze


Richtung Wetterkreuzspitze

Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze


Richtung Wetterkreuzspitze

Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze


Richtung Wetterkreuzspitze

Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze


Gipfel WetterkreuzspitzeGipfel Wetterkreuzspitze


AbstiegAbstieg von der Wetterkreuzspitze zum Durrjoch


Almböden des Schlagalm Hochlegers

Querfeldein über die Almböden des Schlagalm Hochlegers


Abstieg DurrjochAbstieg zum Durrjoch


Krötzing HütteDie Krötzing Hütte des „Höldarl“ Bauern vom Riedberg


Abendessen KrötzingAbendessen und Übernachtung am Krötzing


Grenzstein PlatjöchlDie historischen Grenzsteine am Platjöchl


Grenzstein PlatjöchlHistorischer Grenzstein vermutlich von 1690 am Platjöchl


Abstieg KupfnerbergKupfnerberg


Einführung zum zweiten Teil der Grenzbegehung

Auf den Spuren der Salzburger Grenz Kommission von 1798 die unter der Leitung von Johann v. Kleinmayr stand, werden in dieser zweiten Begehung Teile der Südlichen und Westlichen Staatsgrenzen bzw. Schrannengrenzen abgeschritten. Den Endpunkt der Wanderung bildet die Anschlussstelle des ersten Teils.

Historische Lage:

Die sogenannte Schranne von Uderns war ein Sprengel des Gerichtes Rotten-burg, das seit 1282 zur Grafschaft Tirol gehörte, vollständig umschlossen vom Gebiet des Salzburger Fürstbischofs, der nicht nur die religiöse, sondern auch die politische Macht innehatte. Aufgrund der Tatsache, dass hier die Interessen zweier „Staaten“ aufeinandertrafen, kam es bis zur Vereinigung des gesamten Zillertals mit Tirol 1816 immer wieder zu Grenz- bzw. Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Landesfürsten. Die für die Begehung zu Grunde gelegte Karte von 1690 (TLA Karten und Pläne 366/1) zeigt in Bild und Schrift den damalige Grenzverlauf in allen Einzelheiten auf.

 

Verfasst durch den Ortschronisten

Michael Rainer im Mai 2018

 

Kartenbeschreibung (TLA K. u. P. 366/1)

 

Uderns, Finsing, Kleinboden und das Tiroler Gebiet am Pankrazberg

  

  2.      Der Ziller, welcher von Mittag

           gegen Mitternacht fließet

  5.      Die Landstraßen

27.      Das Tunner Joch

28.      Der Eusseriste Seepach Kopf

29.      Der Seepach

30.      Die Finsing Achen

31.      Kolramb

32.      Die Mändler Walder

33.      Die Thäller

34.      Orth des Hochmosers Gatterseil

          (Zaungatter, das die Grenze    

            markierte)

35.      Zaun, nach welchen hinab das 

          Schrannenmarch gehet und das 

           nechst dabei ligente Stückh mit T 

           bemerckhter Tyrol einschlisset

36.      Ain Martersäul und ein Zaunlaag  

37.      In Seepach

38.      Finsingpach

40.      Das Eisen-Schmölzwerch auf 

           dem Clainpoden

41.      Ain Haus und Schmidten 

          (Hackenschmied)

42.      Ain Hausmihl, Schmidten und 

          Gärtel (Brückenschmied)

43.      Die Sag und Hauß an der Finsing 

          (Tischler)

44.      Die Finsing Pruggen, so über  

           den Ziller gehet (Schöffstallbrücke)     

45.      Die Kohlprugg 

46.      Das Dorf UdernsKurze einle

 

Gebiet der Schranne Uderns am Fügenberg

 

52.      Ärtz Joch       

56.      Tyrolisches Grundguth zu 

           Obergenß

57.      Zu Untergenß

58.      Zu Stürzer

59.      Das Hauß Nellenperg

60.      Die drey Ställ (Gansler)

 

Ried i. Z. 

 

12.      Hölwiß

13.      Ästen in Poden

14.      Hochalpen zu obiger Ästen     gehörig

15.      Sitzpründhl

16.      Repplach Waldung

17.      Waldung in der Pachau

18.      Asten Seitmoß

21.      Der Arbeid Kogel

24.      Riedpach

49.      Groß Ried     

50.      Clain Ried

53.      Die Einfäng Käzring

 

 

Anmerkung: 

Die Schreibweise wurde von der Originalkarte übernommen.

In Klammer stehende Begriffe sind zum leichteren Verständnis eingefügt worden. Die Zahlen in weißer (Teil 1) u. schwarzer (Teil 2) Schrift wurden aus Gründen der besseren Lesbarkeit eingefügt und stimmen mit denen der Originalkarte überein, die rote Strichlinie verdeutlicht den Grenzverlauf.

Die Karte TLA K. u. P. 366/1 ist nur in diesen Teilen wiedergegeben, die für das Thema der Begehung relevant sind.



Grenzen der Schranne Uderns von 1690