Zweite Grenzbegehung 18. bis 19. August 2018
In diesem zweiten Teil der Begehung, wurden Teile der südlichen und die westliche Grenze der Schranne von Uderns erkundet. Auf den Spuren der Salzburger Grenz Kommission von 1798, die unter der Leitung von Johann v. Kleinmayr stand, folgte die Exkursion des für die Schranne von Uderns relevanten Verlaufes. Die neun Teilnehmer überwanden dabei in zwei aufeinander folgenden Tagen circa 2200 Höhenmeter, auf einer Strecke von
25 Kilometern.
Im nachstehenden Teil dieses Artikels findet sich die Streckenbeschreibung der Salzburger Grenz Kommission von 1798, die Beschreibung der Teilstrecken der Grenzbegehung, Fotos von der Wanderung, sowie die verwendete Karte des Rattenberger Rezesses von 1690. Zum besseren Verständnis der geschichtlichen Zusammenhänge sollte der Artikel „Erste Grenzbegehung 20.08.2016“ berücksichtigt werden.
Streckenbeschreibung der Salzburger Grenzkommission:
Markierungspunkte an der
GRENZE ZWISCHEN DEN PFLEGGERICHTEN ZELL UND ROTHENBURG 1798
LVIII. Grubach oder sogenannte Wimpach-Lacke
LIX. Riedbach
Markierungspunkte an der
GRENZE ZWISCHEN DEM PFLEGGERICHT FÜGEN UND DER ALPE SIDAN DES PFLEGERITS ZELL, METZEN UND PIGNEIDERKAR 1798
LXXXIII. Alpe Pfunds
LXXXIV Marchkopf oder Kreuzjoch
LXXXV. Rettenwandkopf
LXXXVI. Thanter oder Thurjoch
LXXXVII. Seebachkopf
LXXXIX. Nr. 20 am sogenannten Platjöchl
LXXXIX. Nr. 21 oberhalb des Schlagkohlwegs bei der Platriese
LXXXX. Nr. 22 am Finsingbach beim Gerenne der Königsmühle zwischen zwei großen Steinen
XCL. Finsingbach
Karten und Beschreibung wurden aus dem Buch, Das Zillertal „so sehr durchkeuzet und vermischt“ übernommen.
Teilstrecke erster Tag:
- Ausgangspunkt, Hubertus Kapelle (Schigebiet Hochzillertal / ca. 1740m)
- Hochalm
- Wimbachkopf (2442m)
- Christallhütte (Mittagsrast mit Vortrag von Hans-Peter Rieser über das
Zollgesetz von 1786)
- Grad
- Wetterkreuzspitze (2256m)
- Endpunkt, Durrjoch (1635m)
- Krötzing (Abendessen und Übernachtung)
Karte der Teilstrecke erster Tag
Teilstrecke zweiter Tag:
- Ausgangspunkt, Krötzing (Frühstück)
- Durrjoch (1635m)
- Seebachkopf
- Platjöchl (Begutachtung der historischen Grenzsteine)
- Seebach
- Kupfnerberg
- Uderns
Karte Teilstrecke zweiter Tag
Hochalm
Querfeldein zum Wimbachkopf (im Hintergrund der Speichersee des Schigebietes Hohzillertal)
Wimbachkopf (im Hintergrund der Marchkopf)
Christallhütte (im Hintergrund der Wimbachkopf)
Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze
Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze
Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze
Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze
Auf dem Grad Richtung Wetterkreuzspitze
Gipfel Wetterkreuzspitze
Abstieg von der Wetterkreuzspitze zum Durrjoch
Querfeldein über die Almböden des Schlagalm Hochlegers
Abstieg zum Durrjoch
Die Krötzing Hütte des „Höldarl“ Bauern vom Riedberg
Abendessen und Übernachtung am Krötzing
Die historischen Grenzsteine am Platjöchl
Historischer Grenzstein vermutlich von 1690 am Platjöchl
Kupfnerberg
Einführung zum zweiten Teil der Grenzbegehung
Auf den Spuren der Salzburger Grenz Kommission von 1798 die unter der Leitung von Johann v. Kleinmayr stand, werden in dieser zweiten Begehung Teile der Südlichen und Westlichen Staatsgrenzen bzw. Schrannengrenzen abgeschritten. Den Endpunkt der Wanderung bildet die Anschlussstelle des ersten Teils.
Historische Lage:
Die sogenannte Schranne von Uderns war ein Sprengel des Gerichtes Rotten-burg, das seit 1282 zur Grafschaft Tirol gehörte, vollständig umschlossen vom Gebiet des Salzburger Fürstbischofs, der nicht nur die religiöse, sondern auch die politische Macht innehatte. Aufgrund der Tatsache, dass hier die Interessen zweier „Staaten“ aufeinandertrafen, kam es bis zur Vereinigung des gesamten Zillertals mit Tirol 1816 immer wieder zu Grenz- bzw. Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Landesfürsten. Die für die Begehung zu Grunde gelegte Karte von 1690 (TLA Karten und Pläne 366/1) zeigt in Bild und Schrift den damalige Grenzverlauf in allen Einzelheiten auf.
Verfasst durch den Ortschronisten
Michael Rainer im Mai 2018
Kartenbeschreibung (TLA K. u. P. 366/1)
Uderns, Finsing, Kleinboden und das Tiroler Gebiet am Pankrazberg
2. Der Ziller, welcher von Mittag
gegen Mitternacht fließet
5. Die Landstraßen
27. Das Tunner Joch
28. Der Eusseriste Seepach Kopf
29. Der Seepach
30. Die Finsing Achen
31. Kolramb
32. Die Mändler Walder
33. Die Thäller
34. Orth des Hochmosers Gatterseil
(Zaungatter, das die Grenze
markierte)
35. Zaun, nach welchen hinab das
Schrannenmarch gehet und das
nechst dabei ligente Stückh mit T
bemerckhter Tyrol einschlisset
36. Ain Martersäul und ein Zaunlaag
37. In Seepach
38. Finsingpach
40. Das Eisen-Schmölzwerch auf
dem Clainpoden
41. Ain Haus und Schmidten
(Hackenschmied)
42. Ain Hausmihl, Schmidten und
Gärtel (Brückenschmied)
43. Die Sag und Hauß an der Finsing
(Tischler)
44. Die Finsing Pruggen, so über
den Ziller gehet (Schöffstallbrücke)
45. Die Kohlprugg
46. Das Dorf UdernsKurze einle
Gebiet der Schranne Uderns am Fügenberg
52. Ärtz Joch
56. Tyrolisches Grundguth zu
Obergenß
57. Zu Untergenß
58. Zu Stürzer
59. Das Hauß Nellenperg
60. Die drey Ställ (Gansler)
Ried i. Z.
12. Hölwiß
13. Ästen in Poden
14. Hochalpen zu obiger Ästen gehörig
15. Sitzpründhl
16. Repplach Waldung
17. Waldung in der Pachau
18. Asten Seitmoß
21. Der Arbeid Kogel
24. Riedpach
49. Groß Ried
50. Clain Ried
53. Die Einfäng Käzring
Anmerkung:
Die Schreibweise wurde von der Originalkarte übernommen.
In Klammer stehende Begriffe sind zum leichteren Verständnis eingefügt worden. Die Zahlen in weißer (Teil 1) u. schwarzer (Teil 2) Schrift wurden aus Gründen der besseren Lesbarkeit eingefügt und stimmen mit denen der Originalkarte überein, die rote Strichlinie verdeutlicht den Grenzverlauf.
Die Karte TLA K. u. P. 366/1 ist nur in diesen Teilen wiedergegeben, die für das Thema der Begehung relevant sind.